Angebot

VSR-Labormobil macht Station in Veitsbronn: Wie gut ist das private Brunnenwasser?

5.5.2024, 13:26 Uhr
Harald Gülzow (links) und Frank Sombrowski (rechts) untersuchen eine Brunnenwasserprobe im Labormobil vom VSR-Gewässerschutz

© Ruben Wiltsch Harald Gülzow (links) und Frank Sombrowski (rechts) untersuchen eine Brunnenwasserprobe im Labormobil vom VSR-Gewässerschutz

42 Brunnenbesitzer haben in den letzten Jahren im Landkreis Fürth bereits ihre Wasserproben zum Infostand des VSR-Gewässerschutzes gebracht. Jetzt hält das gelbe Labormobil der gemeinnützigen Organisation am Dienstag, 7. Mai, von 9 bis 11 Uhr auf dem Parkplatz am Veitsbad.

Der VSR-Gewässerschutz stellte bei den früheren Untersuchungen im Kreis Fürth zahlreiche Belastungen fest. Nitrate, Pestizide und weitere Stoffe verschmutzen das Grundwasser. Auch können durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser geraten. "Durch die Messkampagne möchten wir Gartenbesitzer bei der Nutzung des Brunnenwassers unterstützen. Der Verbrauch des kostbaren Leitungswassers im Garten muss dringend gesenkt werden", sagt Frank Sombrowski von VSR.

Weitere Parameter

Wie in den Jahren zuvor führt Harald Gülzow, Vorstandsmitglied beim VSR-Gewässerschutz, die Grunduntersuchung von Nitrat-, Säure- und Salzgehalt gegen eine geringe Beteiligung von zwölf Euro im Labormobil durch. Nachdem das Analyseergebnis vorliegt, berät er die Brunnenbesitzer, was die festgestellte Belastung für die Nutzung des Wassers bedeutet. Gegen eine Kostenbeteiligung können auch weitere Parameter untersucht werden.

"Brunnenbesitzer erfahren durch diese ergänzenden Untersuchungen, ob das Wasser zum Gemüse gießen, zum Planschbecken befüllen oder zum Trinken geeignet ist", erklärt Harald Gülzow. Gesundheitsrisiken durch verschmutztes Grundwasser können so vermieden werden. Die ausführlichen Gutachten werden mit der Post zugesandt. Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, rät er, zur Probenahme und zum Transport Mineralwasserflaschen zu nutzen. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5 Liter-Flaschen aus Kunststoff.

Nitrat und Bakterien

Die bisherigen Ergebnisse der Brunnenwasseruntersuchungen im Kreis Fürth hat der Physiker Harald Gülzow von den letzten sechs Jahren ausgewertet. Besonders aufgefallen ist ihm, dass 38 Prozent der untersuchten Proben den Nitratgrenzwert für Trinkwasser von 50 Milligramm pro Liter überschreiten. Sein Fazit zu den Bakterienergebnissen: "Da 35 Prozent der Brunnen eine deutliche Belastung mit coliformen Keimen aufweisen, können wir nur raten, bei der Nutzung des Brunnenwassers eine Untersuchung auf Bakterien durchführen zu lassen."

Recherchen vom Team des VSR-Gewässerschutz haben ergeben, dass durch die Starkregenfälle in den letzten Jahren die Bakterienbelastung zugenommen hat. Die Bakterien werden häufig durch undichte Deckel oder Brunnenschächte ins Wasser gespült. Eine weitere Gefahr stellen im Untergrund liegende defekte Abwasserleitungen dar. In diesem Fall kann Abwasser ins Grundwasser eindringen und dieses mit Escherichia coli (E.coli) belasten.

Beratung auch am Telefon

Diese Bakterien fand Harald Gülzow in fünf Prozent der untersuchten Brunnen. "Wir haben eine Checkliste vorbereitet und helfen den Brunnenbesitzern, bakteriologische Belastungen zu verhindern, damit das Brunnenwasser vielseitiger einsetzbar ist. Außerdem beraten wir Bürger bei Fragen zu den Gutachten jeden Donnerstag von 10 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer (02831) 9763342."

VSR bedeutet ursprünglich "Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse". Heute engagiert sich der Verein für den Schutz der Gewässer im gesamten deutschen Nord- und Ostseeeinzugsgebiet. Nähere Infos zur Lage im Landkreis: vsr-gewaesserschutz.de/regionales/bayern/kreis-fuerth

Keine Kommentare